Lucasfilm Games / LucasArts

Industrial Light and MagicLucasfilm GamesLucasfilmGames wurde 1982, von George Lucas persönlich, gegründet und sollte ein interaktives Element in seine Vision einer Entertainmentcompany bringen. Hierfür konnte Lucasfilm Games auf Vorteile zurückgreifen, die bis dahin kein anderes Softwarehaus hatte: die Filmindustrie und "In-House-Lizensen". Innerhalb der Filmindustrie besaß Lucas zudem die Effektschmiede ILM (Industrial Light & Magic), die bei allen wichtigen Filmen die Effekte zauberten und schon Erfahrungen mit Computern hatten.

Nach dem Dreh des dritten Teils der alten Star Wars Saga (oder Episode VI im gesamten Sagazyklus) trat Atari an George Lucas heran, um gemeinsam Spiele zu produzieren. George Lucas war von dem Vorschlag sehr angetan und gemeinsam entwickelten die beiden Firmen die Spiele Ballblazer und Rescue on Fractalus.

Ballblazer war eine futuristische Ballspielvariante, in der zwei Vehikel, namens Rotofoil, einen tonnenschweren Ball, den Plasmorb, mittels Remplern in das gegnerische Tor schubsen mussten. Hiebei ist zu erwähnen, das sich das gegnerische Tor ständig bewegte und so recht knifflig zu treffen war. Interessanterweise bot der Soundtrack eine, auf fraktalen basierende algorythmische Musik, die sich nie wiederholte.

Rescue on FractalusRescue on Fractalus war ein Shoot 'em up der (damaligen) Sonderklasse. Die gebotene Grafik und Spielatmosphäre suchte damals seinesgleichen. Schon hier konnte man das Talent der Lucas-Mannen erkennen, das sich später noch stärker ausprägen sollte. Das Spiel zeigte die Umgebung in Fraktalgrafik und forderte den Spieler mit der Mission, gestrandete Piloten vom Planeten Fractalus zu retten, sich jedoch nicht von den Aliens töten zu lassen. George Lucas selbst hat ein wenig Ideen in das Spiel einfliessen lassen.

Beide Spiele waren auf jedem damaligen Computersystem vertreten und waren äusserst populär, trotzdem konnte man nicht von einem finanziellen Erfolg sprechen, da Atari-Mitarbeiter Monate vor der Veröffentlichung die beiden Spiele über dunkle Kanäle an die Aussenwelt weitergaben. Nach weitreichenden Überlegungen entschloss sich Atari dazu, nicht als Publisher der Spiele aufzutreten. Glücklicherweise konnte man Epyx für diesen Part gewinnen, die diese Spieleperlen gerne übernahm. Trotz der Probleme mit den Raubkopien wollte Lucasfilm Games weitermachen und präsentierten schon bald The Eidolon und Koroni's Rift, beides Spiele, die ebenfalls auf der Fraktalgrafik basierten.

LabyrinthDoch erst mit dem nächsten Spiel verknüpfte das junge Unternehmen Film und Spiel, mit der Veröffentlichung des Spiels Labyrinth 1986 nutzte Lucasfilm Games eine hauseigene Lizenz und konnte nun, wie schon damals bei Star Wars, das Merchandising für einen Film auch auf andere Gebiete ausweiten. Labyrinth basiert dabei auf dem Jim Henson Film Labyrinth (mit David Bowie und Oscar-Gewinnerin Jennifer Connelly) und war mit einer frühen Form des, später sehr erfolgreichen, SCUMM-Systems geschrieben worden. Das Spiel selbst wurde von Activision für den Apple II, Commodore 64 und MSX2, veröffentlicht. Lucasfilm hatte erhebliche Mühen auf sich genommen das Spiel zu entwickeln. Schon vor der Produktionszeit flog ein Team nach London für eine gemeinsames Brainstorming mit Doug Adams, dem Autor des äusserst erfolgreichen Zyklus "Hitchhiker's Guide to the Galaxy". Adams hatte gute Ideen für das Spiel, die teilweise auch übernommen wurden (so beginnt das Spiel beispielsweise als Textadventure, ein Genre, das zu dieser Zeit äusserst populär war). Erst als der Spieler das Kino betrat und David Bowies Bild betrachtete, wechselte das Spiel in ein Grafikadventure. Für die Programmierer bei Lucasfilm Games gab Labyrinth neue Denkansätze und ließ sie den Grundstein für ein komplettes Adventure-Grundgerüst legen, das auch die Konkurrenz (beispielsweise Sierra On-Line) nicht scheuen brauchte. Es war nicht mehr weit bis SCUMM.

Doch bis dahin wollte Lucasfilm auch andere Spiele auf den Markt bringen. P.H.M. Pegasus und Strike Fleet wurden ebenfalls von Lucasfilm Games entwickelt und über Electronic Arts veröffentlicht. Jedoch konnten auch diese beiden Spiele nicht wirklich als Meilensteine ihrer Genres bezeichnet werden.

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