Nintendo

Neben Pokemon half also auch der Game Boy Color auf dem Markt, der zudem abwärtskompatibel war und maximal 56 Farben gleichzeitig darstellen konnte. Die Lebensdauer dar Batterien war noch immer ausgezeichnet und Nintendo konnte sich noch immer, mittlerweile seit 9 Jahren auf den Game Boy beim Verkauf verlassen. Zwar konnten die immer neuen Versionen Gefallen finden beim Publikum, doch es musste auch bald eine Neuentwicklung auf den Markt kommen. Aus der alten Technik war nichts mehr herauszuholen. Statt dessen konzenrtierte man sich auf zwei Neuentwicklungen: zum einen wurde eine 32bit Handheld entwickelt, zum anderen musste ein Nachfolger für das Nintendo 64 entworfen werden.

Nintendo GameCubeDieser besaß als internen Codenamen das Wort Dolphin, der so wunderbar mit dem Namen des Grafikchips harmonierte: Flipper. Nintendo plante mit der, später Nintendo GameCube getauften, Konsole die Altlasten des N64, das dem Unternehmen schwer zugesetzt hatte, hinter sich zu lassen. Die Ära der Module sollte nun endlich vorbei sein und man plante ebenfalls Silberlinge als Datenmedium zu nutzen. Zudem hatte sich gezeigt, dass die Programmierung des N64 äusserst kompliziert war und auch hier wollte Nintendo es den Entwicklern deutlich leichter machen. Hierbei sollte man bedenken, dass das N64 nicht grad ein Sammelsorium der Entwickler war, sondern lediglich von einer Handvoll Studios beliefert wurde.

Als Grafikeinheit stand der Mikroprozessor Gekko zur Vergügung, der eine PowerPC CPU war, die mit 486 MHz getaktet wurde. Dieser wurden insgesamt 43 MByte RAM zur Seite gestellt, die sich in einige Teilbereiche aufsplittete. Ebenfalls neu war der Grafikchip, der diesmal von ATI stammte und auch schon Transorm & Lightning (T&L) beherrschte. Die Taktrate der GPU lag bei 162 MHz und konnte maximal eine Auflösung von 720 x 576 Pixel erreichen. Dazu kam ein neues Speichermedium, dass allerdings weder CD-ROM, noch DVD war. Die GameCube Disc wurde von Panasonic entwickelt und sollte Nintendo vor Raubkopien schützen. Insgesamt hatte der Datenträger 1,5 GByte Fassungsvermögen; schlug eine CD zwar um Längen, die DVD Größen erreichte es jedoch nicht.

Das größte Problem war dabei der neue Markt: hatte Sony mit der ersten Playstation dem Unternehmen schon Schwierigkeiten bereitet, war nun seit März 2000 die Playstation 2 auf dem Markt, die eine gewaltige Performance bot und zudem DVDs abspielen konnte. Sony vermarkete die PS2 clevererweise als Wohnzimmerkonsole, die auch Multimediafähigkeiten besaß, ein Feature, dass die GameCube nicht besaß. Dafür entwickelte man aber gleich zu Beginn einen Haufen Perepherie, wie Modem, Diskettenlaufwerk, Satelitenmodem, Breitbandadapter und eine enge Verbindung mit dem bald vorgestellten Game Boy Advance.

Als Nintendo am 14. September 2001 das neue Flaggschiff des Unternehmens der Öffentlichkeit präsentierte, waren die Kritiken verhalten. Schön und gut, es waren nun exotische CDs nutzbar, aber was sonst? Wäre nur Sony mit der Playstation 2 auf dem Markt gewesen, hätte sich eventuell eine Marktaufteilung, wie zur Zeiten des Mega Drive ergeben. Doch ein weiterer Kontrahent stieg in den Ring: Microsoft. Mit ihrer XBox mischte das Unternehmen aus Redmond den Konsolenmarkt gewaltig auf und erneut war Nintendo auf einen hinteren Platz abgerutscht. Das Desaster des N64 wiederholte sich und wurde zudem schlimmer, als man überhaupt erahnen konnte. Lediglich 21 Millionen Einheiten konnte Nintendo an den Mann bringen, erneut ein deutlicher Rückgang. Die technologischen Fortschritte, die XBox und Playstation 2 boten, dazu deren Mediumskapazität einer DVD, all das konnte die GameCube nicht bieten. Wurde vormals Nintendo als familienfreundliches Unternehmen bezeichnet, war dies nun genau ihr Untergang. In einer Welt voller realistischer Actionspiele war Familie nicht mehr das A und O. Wieder begannen Dritthersteller eher für andere Konsolen zu entwickeln und Nintendos Maschine auf dem Abstellgleich verrosten zu lassen. Zwar entwickelten große Softwarehersteller, wie Electronic Arts auch für den GameCube, die Verkaufszahlen bescheinigten aber, dass die Spiele weit weniger verkauft wurden, wie auf den anderen Konsolen. Selbst Eidos, der Erfinder von Tomb Raider, gab nach zwei Jahren die weitere Entwicklung einfach auf (Allerdings erschienen später durchaus noch Tomb Raider: Legend und Lego Star Wars).

Einer der größten Fehler war erneut der Speicherplatz der Medien. Zwar war die Kapazität deutlich gewachsen, doch gegen eine DVD sah die GameCube Disc noch immer erbärmlich aus. Dies führte dazu, dass, wenn Spiele auf allen drei Systemen angeboten wurden, diese auf dem GameCube meist weniger Inhalt hatten oder auf mehreren Discs verteilt waren, was zu einem ständigen wechseln führte. Fatala war auch die fehlende Möglichkeit des aufkommenden Onlinegamings, Nintendo hatte zwar in dieser Richtung bereits geforscht, die Produkte kamen allerdings viel zu spät hinzu.

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