Sinclair

Sir Clive SinclairSir Clive Sinclair hatte in seinem Leben schon viel erreicht. Sinclair Radionics, ein Unternehmen, dass er in den frühen 1960ern gegründet hatte und erfolgreich HiFi-Komponenten verkaufte, hatte ihm schon früh die Möglichkeit gegeben Produkte zu entwickeln, die der Markt noch nicht hatte (und zeitweilig auch niemand haben wollte). Durch seine, manchmal dem Markt entgegen laufenden, Strategien musste das Unternehmen in den späten 1970ern verkauft werden. Sir Clive Sinclair gab jedoch nicht auf und kaufte, kurz vor dem Ende von Radionics ein kleineres Unternehmen namens Ablesdeal, welches er später auf den Namen Sinclair Instruments und dann Sinclair Research taufte. Doch es ging noch immer weiter mit seinem ursprünglichen Unternehmen. 1975 präsentierte Sinclair die Black Watch, eine Uhr, die es in zwei Varianten gab: für 19,95 £ bekam der Käufer ein Kit zum selbstbasteln, während die Uhr für 24,95 £ bereits zusammengebastelt war. Die Black Watch war mit erheblichen Mängeln auf dem Markt gekommen. So konnten die integrierten Schlatkreise durchschmoren, wenn ein Nylonhemd zuviel statische Energie aufbaute. In der Zeit des Staurday Night Lives war dies sicherlich nicht ungewöhnlich. Die Uhr verkaufte sich unglaublich schlecht. National Enterprise Board kaufte ein Jahr, nach dem Desaster 43 % der Aktien von Sinclair Radionics für 650.000 britische Pfund. Sinclair konnte sich nicht vorstellen, seine Kontrolle über das Unternehmen mit anderen zu teilen und heuerte daraufhin Chris Curry an, der das Unternehmen Sinclair Radionics verlassen sollte (bei dem er seit 1966 arbeitete) und sich stattdessen mit dem Start von Sinclair Instrument zu befassen.

Mit einem neuem Unternehmen musste jedoch auch wieder Geld in die Kasse fließen. Dazu entwickelte Sinclair Instruments den "Wrist Calculator" ("Gelenk-Taschenrechner), der dem Unternehmen einen ungeahnten Geldzufluß bescherte. 1977 wurde das Unternehmen in Science of Cambridge Ltd. umbenannt. Im gleichen Jahr stellte Ian Williamson Chris Curry den Prototypen eines Homecomputers vor, der auf dem SC/MP (ausgesprochen Scamp)-Mikroprozessor basierte und zusätzlich einige Teile der Sinclair Taschenrechner benutzte. Curry war begeistert und ließ diesen Funken auch auf Sinclair über gehen. Schnell wurde eine Vereinbarung mit Williamson getroffen, jedoch wurde der Vertrag nie unterzeichnet. Des Weiteren bot National Semiconductor (die Hersteller des "Scamp") ein Redesign des Projektes an, wobei alle weiteren Teile dann nur noch von National Semiconductor stammen würden. Ebenso boten sie die Herstellung der Boards an.

ZX 801978 präsentierte Science of Cambridge ein eigenes Computer-Kit, namens MK14, an, das ebenfalls auf dem Scamp basierte. Fast zeitgleich wurde ein Personal Computer-Projekt auf den Weg gebracht. Aus diesem Projekt entstand 1980, nach einigen Änderungen, der ZX-80, der von Jim Westwood designed wurde. Der ZX-80 konnte als Kit für den unglaublichen Preis von 79,95 £ und als fertiger Computer für 99,95 £, angeboten werden. Sinclair hatte damit den ersten vollwertigen Computer für unter 100 £ auf den Markt gebracht. Im Laufe des Jahres wurde der Name des Unternehmens auch wieder zu Sinclair Computers Ltd. umgeändert, um 1981 erneut unter neuen Namen, diesmal Sinclair Research Ltd. zu firmieren. Unter diesem neuen Namen präsentierte das Unternehmen den Nachfolger des extrem populären ZX-80, genannt ZX-81. Der ZX-81 war mehr ein Redesign als ein neuer Computer und konnte daher auch weiterhin günstig angeboten werden. Mit 69,95 £ als gebrauchsfertiger Computer (und für 49,95 £ als Kit) konnte erneut die Konkurrenz auf Abstand gehalten werden. Der ZX-81 war interessant genug, das die Timex Corporation das Gerät unter Lizenz (unter dem Namen Timex Sinclair TS 1000) für die Vereinigten Staaten produzieren ließ. Doch die Konkurrenz schloß auf, nicht durch den Preis, sondern durch modernere und leistungsstärkere Computer. Sinclair musste nachbessern und entwickelte im Februar 1982 den ZX Spectrum, der für den Preis von 125 £ 16 KB RAM und für 175 £ sogar 48 KB RAM bot.

TV80Sinclair Research hatte nun einen profitablen Absatz und konnte getrost in die Zukunft blicken. Hierfür wurde im gleichen Jahr eine ehemalige Mineralwasser-Fabrik in Cambridge aufgekauft und zum neuen Hauptquartier ausgebaut. Schon ein Jahr später kam nun auch der Sinclair Spectrum, anlässlich der Las Vegas Consumer Electronic Show, auf den Markt. Ebenso kam der TV-80 auf den Markt, ein tragbarer Minifernseher. Dieses Projekt lag Sinclair schon seit langem am Herzen. Doch dieses Projekt scheiterte total. Grade einmal 15.000 konnte Sinclair absetzen. Dies reichte nicht annähernd, um die Entwicklungskosten von fast 4 Millionen £ zu tragen. Doch zu dieser Zeit konnte sich das Unternehmen diesen Fehlschlag noch leisten. Sinclair Research konnte noch im selben Jahr die Milton Hall für 2 Millionen £ kaufen. Dort sollte, unweit von Cambridge, das MetaLab , ein Entwicklungslabor für Sinclair, enstehen.

Doch es kamen weiterhin schlechte Nachrichten für das Unternehmen. Timex trat aus dem Lizenzvertrag, aufgrund des harten Wettkampfes auf dem U.S.-Markt, zurück, jedoch wurden Timex Computer weiterhin (unter anderem der Timex TS 2048 und 2068 mit erweiterter Farbvielfalt und einem verbesserten Boarddesign) in anderen Ländern produziert.